Golubac

Veröffentlicht am 6. Juli 2025 um 21:38

Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann.

Marcus Tullius Cicero

Die zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert erbaute Festung steht am Eingang des Eisernen Tors an einer Verengung der Donau, so dass der Wasserweg von Ost nach West gut kontrolliert werden konnte.

Laut einer Legende wurde eine Haremsdame eines serbischen Prinzen auf den Babakai-Felsen verbannt, welcher vis-à-vis der Festung auf rumänischer Seite sieben Meter aus dem Wasser ragt.

Von diesem Felsen aus wurde eine eiserne Kette (wahrscheinlich über Boote) zur Festung gespannt, um Wegzoll zu verlangen.

 

Um 8 Uhr früh macht unser Schiff beim Besucherzentrum fest, einer wunderschön hergerichteten Parkanlage. Die gesamte Festung und Umgebung wurde mit EU-Geldern restauriert.

Wir sind nicht die einzige Gruppe. Nebst einem anderen Flussschiff besuchen auch mehrere Bustouren diese schöne Festung.

Von den insgesamt acht Türmen können wir drei besteigen. Die weiteren Türme hätte man nur mit einem persönlichen Begleiter und einem zusätzlichen Ticket in Angriff nehmen können. Bei heute 38°C will sich das aber niemand antun...

Die Festung beherbergt ein modernes, klimatisiertes Museum und bietet Führungen in allen möglichen Sprachen an. Ein junger Wärter spricht uns sogar in akzentfreiem Schweizerdeutsch an und hält gerne einen kleinen Schwatz mit uns.

Kanonenkugeln und Pfeilspitzen aus Ausgrabungen in der Festung.

Keine Blumentöpfe, sondern mittelalterliche Bomben aus Ton und aus Eisen.

Die Löcher in den Aussenwänden der Türme verleiten zu allerlei Spekulationen. Auf die korrekte Lösung kommt jedoch niemand aus unserer Gruppe:

Es sind ganz einfach Regenwasserrinnen.

Die Festung konnte rundherum verteidigt werden und war wegen seiner Lage zwischen den hohen Felsen und der Donau sehr schwierig einzunehmen. Tatsächlich gab es zwar im Umland der Festung mehrere grosse Schlachten, die Festung selbst wurde jedoch nie im Kampf erobert, sondern mehrfach verkauft, zum Beispiel im Jahr 1427 für 12'000 Dukaten an die Osmanen.

Auf der gegenüberliegenden rumänischen Seite wird ebenfalls gerade eine Burg restauriert. Allgemein haben wir hier in allen bereisten Ländern erlebt, dass die touristischen Sehenswürdigkeiten und historischen Gebäude in der letzten Zeit sehr schön zurecht gemacht wurden. Dieser Eindruck wird uns von den lokalen Reiseführer:innen bestätigt. Es wird viel investiert und sie sagen, ihr Leben sei noch nie so "leicht" gewesen wie heutzutage.

Ein Falkner macht sich für eine Show bereit, doch leider müssen wir weiter.

Der Kapitän versucht, das ca. 350 km entfernte Mohács in Ungarn innert 27 Stunden zu erreichen. Bei dem niedrigen Wasserstand kein leichtes Unterfangen.

Auf dem Weg flussaufwärts passieren wir eine der grössten Festungsanlagen überhaupt: Smederevo.

Entlang der Donau beobachten wir die Einwohner bei ihren Freizeitaktivitäten, hauptsächlich dem Fischen in kleinen Booten von ihrem Ferienhäusschen am Wasser aus. In der Nähe grösserer Ortschaften befinden sich aber auch Hotelanlagen, Strandbäder und Jetski-Verleihs.

Auf den unüblich vielen, freiliegenden Sandbänken tummeln sich Schwäne und Kormorane zu Tausenden. Leider kann man mit dem Handy nicht so nahe heranzoomen...

Und endlich, endlich kommt das langersehnte Highlight des Tages (oder der ganzen Woche)... das heutige Tagesgespräch schlechthin auf unserem Schiff:

Um 16 Uhr wird im Salon eine Eiscreme-Party geschmissen!

Die Warteschlange reicht zwischenzeitlich bis hinaus in die Lobby und nach zwei Runden Glace ist das Buffet, bis auf ein paar trockene Kekse, komplett leer!

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